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Dampfen steigert das Kariesrisiko

Erst nach und nach liegen belastbare Erkenntnisse zu den langfristigen Risiken des E-Zigaretten-Konsums vor. Eine aktuelle US-Studie belegt: Dampfer sind anfälliger für Karies.

Als „sanfte Alternative“ wird es vermarktet, da auf einen Verbrennungsvorgang mit seinen einschlägigen Giften verzichtet wird: das sogenannte Dampfen, also der Konsum von E-Zigaretten, in denen eine Flüssigkeit verdampft wird. Da der Trend noch relativ jung ist, hat die Datenlage große Lücken, insbesondere was mögliche langfristige Schädigungen angeht.

Ein Stück aufgehellt wird das Dunkel – zumindest auf zahnmedizinischem Gebiet – durch eine aktuelle Studie der Tufts University School of Dental Medicine im US-amerikanischen Boston/Massachusetts. Die Forscher haben von 2019 bis 2022 erhobene Daten zu über 13.000 Patienten der eigenen Zahnkliniken ausgewertet. Während vorherige Dentalstudien zum Dampfen bereits Hinweise auf ein verändertes orales Mikrobiom und eine erhöhte Entzündungswahrscheinlichkeit geliefert haben, stand in dieser erstmalig allein der Zusammenhang mit Karies im Fokus.

79 versus 60 Prozent

Die Analyse ergab: Rund vier von fünf Vapern (79 Prozent) wiesen ein hohes Kariesrisiko auf, während diese Quote in der Vergleichsgruppe bei lediglich 60 Prozent lag. Auffällig ist, dass Karies bei Vapern häufig an Stellen zu beobachten ist, die sonst selten davon betroffen sind, etwa an den Vorderzahnkanten.

Der Grund für die Risikoerhöhung, so mutmaßen die Tufts-Wissenschaftler, könnte in der Viskosität der zuckrigen Flüssigkeit liegen, die verdampft wird. Viele der winzigen Partikel bleiben förmlich an den Zähnen „kleben“. Auf diesen Ablagerungen siedeln sich dann bevorzugt Kariesbakterien an.

Als Quintessenz aus ihrer Studie geben die Forscher Dampfern die Empfehlung, die Kariesprophylaxe sehr ernst zu nehmen und den Zahnschmelz regelmäßig mit Fluorid zu stärken. Aus zahnärztlicher Sicht komme auch ein „strengeres Kariesbehandlungsprotokoll“ in Betracht. Praktiker wie der in Berlin-Wilmersdorf niedergelassene Zahnarzt Dr. Olaf H. Körner raten dazu, die Vaping-Angewohnheit zu überdenken: „Das Dampfen mag insgesamt etwas weniger gesundheitsschädlich sein als das Tabakrauchen. Nichtsdestotrotz deuten die vorliegenden Studien auf eine signifikante gesundheitliche Gefährdung hin, und zwar im Mundraum wie darüber hinaus. Am besten ist es daher, auf das Dampfvergnügen zu verzichten.“