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Erhält Zahnersatz auch die geistigen Fähigkeiten?

Kognitiver Abbau und Demenz stehen in Zusammenhang mit Zahnverlust. Dieser wirkt sich allerdings gemäß einer aktuellen Studie nicht risikoerhöhend aus, wenn er mit Zahnersatz ausgeglichen wird.

Es ist bereits seit einigen Jahren bekannt und belegt, dass das statistische Risiko, an Demenz und anderen neurologischen Beeinträchtigungen zu erkranken, mit jedem fehlenden Zahn steigt. Das weist wohlgemerkt nicht notwendigerweise auf ein Ursache-Wirkungs-Verhältnis hin, denn beide Phänomene könnten auch wegen einer dritten Ursache gehäuft gemeinsam auftreten. So betonen Forscher regelmäßig, dass eine schwierige sozioökonomische Situation in beiderlei Hinsicht einen verschärfenden Faktor darstellen kann.

Doch auch eine kausale Beziehung wird nicht ausgeschlossen: So kursiert die Hypothese, dass fehlende Zähne das Kauen und damit die Nährstoffaufnahme hemmen und darunter das Denkvermögen leiden könnte. Eine weitere mögliche Erklärung: Bakterien aus chronisch entzündetem Zahnfleisch wandern in den Blutkreislauf und schädigen dadurch indirekt das Gehirn.

Die Korrelation zwischen fehlenden Zähnen und kognitivem Abbau belegt auch eine aktuelle Studie des Rory Meyers College of Nursing der New York University erneut. Es handelt sich um eine Übersichtsstudie, in die Ergebnisse aus 14 Einzelarbeiten mit insgesamt mehr als 34.000 Probanden eingeflossen sind. Um fast 50 Prozent erhöht sich das Risiko geistigen Verfalls demnach, wenn das Gebiss Lücken aufweist. Das Risiko für Demenz ist statistisch um 28 Prozent erhöht. Andere infrage kommende Risikofaktoren wurde aus diesen Werten bereits herausgerechnet. Grundsätzlich steigt das Risiko mit der Zahl fehlender Zähne.

Gute Zahnersatzversorgung korreliert mit geistiger Fitness
Neuigkeitswert hat eine andere Erkenntnis der New Yorker Forscher: Fehlende Zähne führen nur dann zu einer signifikanten Risikoerhöhung, wenn sie nicht mit Zahnersatz kompensiert werden. Gut versorgte Patienten dagegen erfreuen sich ebenso lange geistiger Fitness wie Menschen, die noch gar keinen Zahnverlust zu beklagen haben.

Ein Ergebnis, das die These von der mangelnden Nährstoffaufnahme stützt? Das ist noch unklar. Jedoch: „Diese ‚Dosis-Wirkungs-Beziehung‘ zwischen der Anzahl fehlender Zähne und dem Risiko einer verminderten kognitiven Funktion stärkt die Beweise, die Zahnverlust mit kognitiver Beeinträchtigung in Verbindung bringen, erheblich und liefert einige Hinweise darauf, dass Zahnverlust den kognitiven Verfall vorhersagen kann“, fasst Mitautor Xiang Qi zusammen.

Übereinstimmung besteht in der Forschergemeinde darin, dass eine gründliche Mundhygiene mittelbar auch dem geistigen Abbau vorbeugen kann. „Unsere Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung einer guten Mundgesundheit und ihre Rolle bei der Erhaltung der kognitiven Funktion“, ruft Mitautor Prof. Bei Wu dazu auf, selbst Tag für Tag etwas für langfristige geistige Leistungsfähigkeit und Gesundheit zu tun.