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Fachgesellschaften beschließen Standards für Verbundbrücken

Mit der ersten S3-Leitlinie für den Einsatz von Verbundbrücken wird die seit vielen Jahren bewährte Versorgungsmethode für größere Zahnlücken auf eine breite Erkenntnisgrundlage gestellt.

Von Verbundbrücken spricht man bei Zahnbrücken, die auf einer Seite von einem Zahnimplantat und auf der anderen von einem „Pfeilerzahn“ getragen werden. Der festsitzende Zahnersatz gehört seit Jahren zu den etablierten prothetischen Optionen bei der Versorgung größerer Zahnlücken. Auch als Hybridbrücke oder Hybridprothese bekannt, ermöglicht die Konstruktion dem Träger ein normales Kaufgefühl und erfüllt auch ästhetisch höchste Ansprüche. „Die Verbundbrücke ist für bestimmte Versorgungssituationen, insbesondere wenn zwei fehlende Zähne ersetzt werden müssen, die beste Lösung“, erklärt der in Berlin-Wilmersdorf praktizierende Zahnarzt Dr. Olaf H. Körner, der selbst regelmäßig implantologische Eingriffe durchführt.

Angesichts ihrer Verbreitung war es überfällig, auch für diese Versorgungsmethode mit einer S3-Leitlinie einen Standard zu erarbeiten. In einem solchen Konvolut wird der Stand der Forschung zusammengefasst, aus dem sich Empfehlungen für die Behandler ableiten. Die streng evidenzbasierte Leitlinie „Ersatz fehlender Zähne mit Verbundbrücken“ wurde erst 2020 von der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde und der Deutschen Gesellschaft für Implantologie verabschiedet. Dass sie nicht schon früher erschien, geht im Wesentlichen auf unzureichende Forschungsergebnisse zurück – langjährige Studien haben erst kürzlich valide Ergebnisse geliefert.

Verbundbrücken auch im Frontzahnbereich?
Noch nicht beantworten können die Autoren bzw. die Forscher die Frage, ob Verbundbrücken auch im Frontzahnbereich sinnvoll sind. Die vorliegenden Studien befassen sich fast ausschließlich mit solchen im Seitenzahnbereich. Dort erwiesen sich starre Zahn-Implantat-Verbindungen als besonders zuverlässig und komplikationsarm. Die Pfeilerzähne sind dabei in der Regel keiner höheren Belastung ausgesetzt als bei einer herkömmlichen Brückenversorgung; das Gleiche gilt für die Zahnimplantate. Überdies legt die Leitlinie grundsätzlich nahe, Hybridbrücken als Endpfeilerbrücken einzusetzen.

Auch für interessierte Patienten kann die Leitlinie eine hilfreiche Lektüre sein, etwa wenn sie unsicher sind, ob eine Verbundbrücke das Richtige für sie wäre. Verschiedene zahnärztliche Organisationen bieten sie auf ihren Homepages, per Web-Suche schnell auffindbar, zum Download an.