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Penicillin-Allergie kann Implantat gefährden

Wird wegen einer Penicillin-Unverträglichkeit ein Alternativ-Antibiotikum eingesetzt, versagen Zahnimplantate signifikant häufiger. Allerdings ist offenbar nur einer von zehn Menschen, die es von sich annehmen, wirklich gegen Penicillin allergisch.

Nicht alle Zahnimplantate halten, wie vorgesehen, über Jahrzehnte. In manchen Fällen kommt es zu einem sogenannten Implantatversagen. Ausschlaggebend ist in den meisten Fällen eine Periimplantitis, eine Entzündung des Gewebes um das Implantat herum. Zur Minimierung des Infektionsrisikos wird schon im Rahmen der Implantation häufig ein Antibiotikum aus der Penicillin-Familie verabreicht: Amoxicillin.

Eine Kontraindikation zu dieser Antibiotika-Wahl stellt eine Penicillin-Allergie dar, die im Zuge der Vorbereitung auf den Eingriff erfragt wird. Liegt diese Unverträglichkeit (vermeintlich) vor, kommt ein alternatives Antibiotikum zum Einsatz.

Wirkt sich das auf den Erfolg der Implantation aus? Dieser Frage gingen Forscher des College of Dentistry an der New York University nun in einer Studie nach. Das im Fachorgan „Clinical Implant Dentistry and Related Research“ publizierte Ergebnis ist ein eindeutiges Ja.

17 Prozent Fehlschläge bei Alternativ-Antibiotikum
Vorab sei zur Einordnung gesagt, dass andere Studien der modernen Zahnimplantologie eine Erfolgsrate von durchschnittlich über 95 Prozent attestieren. Insofern liegt die Misserfolgsrate von über 8 Prozent, die in der neuen Studie für nicht allergische und daher mit Amoxicillin behandelte Patienten erhoben wurde, vergleichsweise hoch. Umso alarmierender sind die Quoten, die die New Yorker Wissenschaftler für alternativ-antibiotisch versorgte Patienten angeben: 20 Prozent der Implantatbehandlungen schlugen bei Gabe von Clindamycin fehl, 31 Prozent sogar bei Azithromycin. Insgesamt belief sich die Misserfolgsrate bei Studienteilnehmern, die eine Penicillin-Allergie angaben, auf 17 Prozent.

Hinsichtlich der Gründe für diesen negativen Einfluss alternativer Antibiotika tappen die Forscher im Dunkeln. Sie verweisen jedoch auf andere Studien, die Implantologiepatienten mit Penicillin-Allergie Hoffnung machen. Denn in neun von zehn Fällen wird die Unverträglichkeit irrtümlich angenommen. Es lohnt sich also, eine vermeintlich vorliegende Penicillin-Allergie kritisch zu hinterfragen, bevor nach Alternativen gesucht wird.