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Sind Mundspülungen mit Teebaumöl oder grünem Tee sinnvoll?

Im Internet kursieren unzählige Zahnpflege-Tipps. Schon weil viele davon werblich motiviert sind, fällt die Einschätzung ihrer Verlässlichkeit schwer. US-Forscher sorgen nun für mehr Durchblick.

An „Fake News“ hat man sich notgedrungen langsam gewöhnt, und auch zuvor schon war der Hinweis „Steht so im Internet“ ein eher zweifelhaftes Gütesiegel für eine Aussage. Zu viele Interessen spielen mit ein, wenn scheinbar neutrale Informationen online verbreitet werden. Größter Störfaktor sind kommerzielle Ziele: Manche Hersteller geben auf „Ratgeberseiten“ Empfehlungen, die am Ende auf den Kauf ihrer Produkte hinauslaufen. Anderswo werden Hausmittel und „alternative Methoden“ angepriesen, die keinerlei wissenschaftlicher Prüfung standhalten.

Das Phänomen gibt es auch im Bereich der Zahnmedizin und hier vor allem bei der heimischen Zahnpflege. Immerhin ein Thema, das wirklich jede und jeden angeht – und für das viel Geld ausgegeben wird. Dementsprechend buhlen im Netz zahllose Informationsseiten um die Aufmerksamkeit der Ratsuchenden. Wer sich umschaut, stößt aber immer wieder auf Widersprüche. Was soll man also glauben, wessen Nutzen ist belegt?

Dieser Frage sind Wissenschaftler der Schule für Zahnmedizin an der Universität Buffalo unlängst nachgegangen. In ihrem Fokus standen Parodontalerkrankungen, also Entzündungen des Zahnfleischs bzw. Zahnhalteapparats, die sehr verbreitet sind und nicht nur zu Zahnverlust, sondern auch zu systemischen Folgeerkrankungen führen können.

Zähneputzen bleibt die tragende Säule
Zusammenfassend lautet das Studienergebnis: Der Nutzen häuslicher Zahnpflege-Maßnahmen jenseits des Zähneputzens mit einer Handzahnbürste ist nur in wenigen Fällen wissenschaftlich belegt. Das muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass die Mittel und Hilfsmittel wirkungslos sind. Aber zumindest steht ein großes Fragezeichen hinter ihrem angeblichen heilsamen Effekt. Konkret urteilen die US-Forscher:

  • Mundspülungen mit Cetylpyridiniumchlorid (CPC), Chlorhexidindigluconat (CHX) oder ätherischen Ölen beugen Parodontalerkrankungen wirksam vor. Nicht bewiesen ist der Nutzen von Mundspülungen, die auf Zinnfluorid, Wasserstoffperoxid, entzündungshemmenden Wirkstoffen, Natriumbenzoat, Delmopinol, Hexetidin, Teebaumöl oder grünem Tee basieren.
  • Elektrische Zahnbürsten bringen gegenüber Handzahnbürsten keine prophylaktischen Vorteile (Anmerkung der Redaktion: Laut früheren Studien muss mit einer Handzahnbürste für den gleichen Reinigungseffekt etwas länger geputzt werden). Empfehlenswert sind zudem Interdentalbürsten.
  • Ob der Einsatz von Zahnseide Parodontalerkrankungen vorbeugt, wurde laut der Studie noch nicht systematisch untersucht. Es spreche aber viel dafür, dass er bei der Karies-Prophylaxe sinnvoll ist.
  • Auch der Effekt probiotischer Nahrungsergänzungsmittel ist bisher nicht wissenschaftlich belegt, wenngleich die Forscher ihn für plausibel halten.
  • Triclosan in Zahncreme ist zwar entzündungsvorbeugend, aber trotzdem zu vermeiden, da es Hinweise auf einen Zusammenhang mit Krebserkrankungen gibt.