Dieser Frage ging eine Studie kürzlich nach, um eine mögliche Erklärung für Zusammenhänge zwischen Mutter- und Kinder-Zahngesundheit zu finden. Im Ergebnis konnte diese Ursache ausgeschlossen werden.
Bereits mehrfach wurde in Studien erwiesen, dass die Mundgesundheit von Müttern stark mit der ihrer Kinder korreliert. Sprich: Hat die Mutter Karies, wird auch ihr Kind mit hoher Wahrscheinlichkeit in den ersten Lebensjahren an Karies erkranken. Wie genau diese Beeinflussung funktioniert, konnten die Wissenschaftler indes bisher nicht aufschlüsseln. Neben naheliegenden Erklärungen wie geteilten Mundhygiene- und Ernährungsgewohnheiten kursiert auch die Hypothese, dass das orale Mikrobiom der Mutter – also die Bakteriengemeinschaft im Mundraum – sich teilweise auf das Kind übertragen könnte.
Zur Verifizierung haben Forscher nun in einer Studie die Mikrobiome von Müttern und Kindern verglichen. Die Ergebnisse wurden kürzlich von den International & American Associations for Dental Research veröffentlicht.
Speichelproben über mehrere Jahre
Die Wissenschaftler entnahmen 99 Kindern über mehrere Jahre hinweg Speichelproben und analysierten diese genetisch (für Cracks: V4-Region des 16S-ribosomalen RNA-Gens). Im Fokus standen Bakterien, die als kariesbegünstigend bekannt sind. Deren Vorkommen wurde mit dem in den jeweiligen mütterlichen Speichelproben verglichen.
Wie sich zeigte, weisen kindliches und mütterliches orales Mikrobiom bis zum zweiten Lebensjahr des Kindes nur geringe Ähnlichkeiten auf. Jene Bakterien, die bei beiden auffällig häufig vorkamen, gelten nicht als kariesrelevant.
Damit kann dieser Erklärungsansatz verworfen werden. Das Gleiche gilt für die Vermutung, dass eine genetische Disposition die Anfälligkeit bzw. Widerstandsfähigkeit des Zahnschmelzes gegenüber Karies maßgeblich steuert. Der oftmals ähnliche Zahngesundheitsstatus innerhalb von Familien dürfte im Wesentlichen mit Umweltfaktoren im weitesten Sinne zu erklären sein – also vor allem mit Mundhygiene und Ernährungsweise.